Teuer ist nicht gleichzusetzen mit gut! Besonders im Bereich der Videoproduktion gibt es zahllose Möglichkeiten, wie man was macht. Da jedoch gerade Anfänger oder Videointeressierte nicht gleich in teure Schnittprogramme investieren wollen, habe ich für euch die besten kostenlosen Schnittprogramme herausgesucht, die es derzeit auf dem Markt gibt. Es könnte den ein oder anderen überraschen, dass ein paar dieser Programme sogar das Angebot kostenpflichtiger Alternativen übertreffen.
Zuallererst möchte ich euch das Programm DaVinci Resolve vorstellen. Von diesem Programm gibt es eine kostenpflichtige und eine gratis Version – hier geht es natürlich um letzteres. Erhältlich ist dieses für Mac, Windows und Linux. Geschätzt von vielen Hobby-Videoproduzenten, zählt DaVinci Resolve zu den Top 10 der gratis Videoschnittprogramme, die derzeit erhältlich sind.
DOWNLOAD

Die aktuellste kostenlose Version des Programmes nennt sich DaVinci Resolve 16.2.1. Zum Download gelangt man über die Seite www.blackmagicdesign.com. Wichtig hierbei: Ladet euch die reguläre und nicht die Studio Version herunter, dabei handelt es sich nämlich um die kostenpflichtige Variante.

Der Download erfolgt als Zip-Datei. Bei mir hat das Öffnen und Installieren ganz normal geklappt. Sollte jemand dabei Probleme haben, empfiehlt es sich ein Aktivierungsprogramm herunterzuladen, um die Datei entpacken zu können. Ein solches Programm wäre zum Beispiel WinRAR.
EINSTELLUNGEN

Nach dem Installieren sollte sich dieses Fenster öffnen. Hier kann man sich eine kleine Einführung ansehen, oder auch gleich das Programm starten. Es folgt ein Quick-Setup, wo man bevorzugte Einstellungen tätigen kann.

Öffnet man nun DaVinci Resolve, so sollte diese Startseite kommen. Hier werden alle Projekte angezeigt, die man zuletzt bearbeitet hat. Um ein neues Projekt zu erstellen, reicht ein Doppelklick auf die unbenannte Datei.

Nun sollte sich das Schnittfenster öffnen. Im Großen und Ganzen sieht es so ähnlich aus, wie die „work surfaces“ von Final Cut Pro X oder Adobe Premiere Pro.

Ein paar Grundeinstellungen, die das Schneiden erheblich erleichtern, wären zum Ersten „Live Safe“. Mit dieser Einstellung speichert das Programm während des Arbeitens jegliche Schritte. Sollte das Programm also einmal abstürzen, ist nach öffnen der Datei immer noch alles vorhanden.
Zu finden ist dieses Preset unter DaVinci Resolve -> Preferences -> User -> Project Save and Load. Hier kann man noch zusätzlich einstellen, in welchen Abständen ein Backup gemacht werden soll.

Unter Einstellungen -> Master Settings findet man die Einstellungen für das Videoformat. Auf was man hier achten sollte wäre zum einen die Auflösung (HD, Full HD,…) und zum anderen die fps, also frames per second (europäischer Standard meist 25 oder 50 fps).
BEARBEITUNG

Befindet man sich im Edit Fenster, so kann man ganz simple per Drag-and-Drop die Videoclips in den Master oder auch direkt in die Videospur ziehen.

Das Programm bietet auch eine riesen Anzahl an Effekts an. Zu finden sind diese unter „Effects Library“. Mit einem Klick öffnet sich dann ein Fenster, in den man eine zahllose Auswahl an Video- und Audioeffekten zur Verfügung hat.
Unter dem Menüpunkt „Inspector“ findet man alle möglichen Keyframe-Einstellungen zur Transformation und Anpassung von Video und Audio.

Mit einem Rechtsklick auf die Videospur öffnet man noch zusätzliche Einstellungen. Was für den ein oder anderen hier interessant sein könnte ist „Change Clip Speed“. Hier kann man die Geschwindigkeit, mit der der Clip angespielt wird, verändern. Sollte man also Slow Motion Videos oder Time Lapses einbauen, findet man die zugehörigen Einstellungen unter diesem Punkt.
RENDERN

Wenn man mit seinem Video zufrieden ist, kann man unter dem Menüpunkt „Deliver“ zum Exportieren übergehen. Hier kann man zunächst auswählen, ob man die gesamte Timeline oder nur einen bestimmten Ausschnitt rendern möchte. Letzteres erfolgt durch die Auswahl „In/Out Range“ und das setzen von In- und Out-Points.

Was bei diesem Programm sehr praktisch ist, ist dass die Render-Größen für unterschiedliche Plattformen bereits gespeichert sind. Will man sein Video beispielsweise auf YouTube veröffentlichen, so muss man nach auswählen des YouTube-Settings nur noch einen Dateinamen und einen Speicherort angeben. Der Rest ist bereits richtig eingestellt.

Um die Datei nun endgültig zu rendern, drückt man auf „Add to Render Queue“ und anschließend auf „Start Render“. Das fertige Produkt öffnet sich von selbst nach Abschluss des Renderns.
YOUTUBE TUTORIALS + SHORTCUTS
Wie immer ist YouTube sehr hilfreich, was die Wissensaneignung zu gewissen Themen anbelangt. Auch ich habe mir all mein Wissen zu dem Programm über diese Plattform angeeignet. Ein YouTuber, der es mir bei diesem Prozess besonders angetan hat ist Jason Yadlovski. In kurzen Videos erklärt eine Vielzahl an Features, die DaVinci Resolve zu bieten hat.
Natürlich schadet es auch nicht, sich gewisse Shortcuts anzueignen, um den Arbeitsprozess etwas zu verkürzen. Zu finden sind diese überall online, doch der YouTuber That Modern Dude hat ein Video mit den wichtigsten zusammengestellt, die euch dabei helfen werden viel Zeit zu sparen!
Für diejenigen von euch, die bereits mit ähnlichen Programmen geschnitten haben, dürfte nicht viel Neues dabei sein. Ich habe euch in diesem Post auch nur die Grundeinstellungen gezeigt, die man zum Produzieren eines Videos benötigt. Wenn ihr euch für spezielle Einstellungen und Settings interessiert, lasst es uns in den Kommentaren wissen – bei hohem Interesse kommen dann auch gezielte Posts, welche eure Fragen behandeln;) Sollte Colorgrading etwas sein, worüber ihr mehr wissen wollt, schaut regelmäßig auf unserer Seite vorbei… in Kürze werde ich euch dazu noch genaueres erzählen! Ich hoffe ihr könnt damit etwas anfangen. Wir werden euch in näherer Zukunft noch weitere kostenlose Programme vorstellen, also seid gespannt!